Hunde an Silvester unterstützen

Was für uns den erfolgreichen Start in ein neues Jahr bedeutet, kann bei Tieren große Ängste schüren und Panikattacken auslösen. Insbesondere für geräuschempfindliche Hunde stellt Silvester eine ausgesprochen belastende Zeit dar. Im Gegensatz zum normalen Feuerwerk, welches nach maximal einer Stunde überstanden ist, zieht sich an Silvester der Stress für Hunde über mehrere Tage hin. Mit Beginn des Feuerwerksverkaufs bis in den Neujahrstag hinein und bisweilen darüber hinaus, stehen unseren Hunden mehrere herausfordernde Tage bevor.

Hunde zeigen in dieser Zeit unterschiedliche Verhaltensweisen. Manche ziehen sich an vermeintlich sichere Orte zurück oder suchen die körperliche Nähe zum Besitzer. Andere sind unruhig und bellen viel. Manche Hunde zittern, hecheln, speicheln, winseln oder jaulen. Stress kann sogar dazu führen, dass der Hund sich erbricht, Durchfall bekommt und unsauber wird, das heißt, dass er aus Angst Urin und Kot in der Wohnung/im Haus absetzt. Ganz gleich, wie ein Hund sein Unbehagen zeigt, wir als Halter können und sollten ihn bestmöglich schützen und unterstützen.

Der letzte Gassigang des Tages sollte möglichst vor Einbruch der Dunkelheit erfolgen. Zum einen geht der größte Krach erst später los, zum anderen sind Raketen & Co. in der Dunkelheit stärker zu sehen und können umso beängstigender wirken. Als Hundebesitzer sieht man im Dunkeln zudem schlechter, was der Hund aufnimmt. Die oft schwefelhaltigen Inhaltsstoffe von Böllern können verschluckt dazu führen, dass der Silvesterabend in der Notaufnahme der Tierklinik endet. Wichtig ist auch: Egal, wie gut der eigene Hund hört, an Silvester (und den Tagen davor und danach) gehört der Hund gut gesichert an die Leine.

Viele Tierhalter machen sich schon vor Silvester Sorgen, weil sie nicht wissen, wie gut ihr Tier diese Zeit überstehen wird. Wichtig: Cool down. Hunde orientieren sich an uns. Es hilft ihnen nicht, wenn wir selbst ein Nervenbündel sind – im Gegenteil. Eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlende Bezugsperson kann hingegen helfen, die Ängste des Hundes zu reduzieren. Aber wie ist das mit dem Trösten – darf man oder lieber nicht? Stimmt es, dass Hunde dann in ihrer Angst bestärkt werden? Also lieber ignorieren? Einen ängstlichen Hund sollte niemand im Stich lassen. Zwar sollten Hunde in dieser Situation nicht bemitleidet und betüddelt werden, jedoch dürfen und sollten (!) wir als Halter für unseren Vierbeiner da sein. Das ist auch schon alles: da sein, der berühmte Fels in der Brandung. Wenn ein Hund körperliche Nähe und Schutz sucht, darf er sich hinter uns verstecken, an uns Sicherheit finden und auch unsere Hand ruhig auf seinem Rücken oder am Brustkorb spüren, wenn ihn das entspannt. Maßvolle körperliche Zuwendung lindert Stress und vermittelt Schutz und Geborgenheit, immer vorausgesetzt, unser Hund möchte das.

Manche Hunde wollen sich lieber zurückziehen. Wenn der Hund sich ein Versteck gesucht hat, sollte er nach Möglichkeit dort bleiben dürfen. Beliebte Rückzugsorte sind Badezimmer oder Keller, bevorzugt Räume ohne Fenster, um maximal vor Geräuschen und optischen Reizen geschützt zu sein. Heruntergelassene Rollläden schirmen ebenfalls ab. Beruhigende Musik oder ein laufender Fernseher können die Außengeräusche zumindest etwas übertönen. Auf YouTube finden sich mehrstündige Videos mit Entspannungsmusik speziell für Hunde. Eine große Hundebox, mit dicken Decken abgehängt und weich gepolstert, wird gern zum sicheren Rückzugsort auserkoren. Der Aufenthalt an diesem sicheren Ort kann im Vorfeld zusätzlich konditioniert werden.

Einigen Hunden hilft zudem sensorisches Feedback in Form einer Weste (ThunderShirt), die eng am Körper des Hundes anliegt. Der sanfte, konstante Druck auf die Haut kann die Ausschüttung von Oxytocin zur Folge haben. Oxytocin ist einer der wichtigsten Gegenspieler des Stresshormons Cortisol. Das ThunderShirt, alternativ ein enges T-Shirt, hat auf diese Weise einen beruhigenden Effekt auf viele Hunde. Die Methode ist dieselbe wie beim Pucken von Säuglingen.

Wer die Tellington-TTouch-Methode beherrscht, kann seinen Hund mit gezielten Handgriffen beruhigen. Hier gibt es Seminare und Workshops speziell zum Thema Silvesterangst.

Eine weitere Entspannungsmethode ist die Aromatherapie mittels ätherischer Öle. Es steht eine große Anzahl angstlösend und beruhigend wirksamer ätherischer Öle zur Verfügung. Bewährt hat sich eine Verdampfung von einigen Tropfen Lavendelöl in Wasser mittels eines Aromadiffusors. Ätherische Öle dürfen niemals pur auf das Tier aufgebracht werden.

Bachblüten können ebenfalls helfen, Ängste zu lindern. Fast immer kommen Mischungen aus mehreren Blüten zum Einsatz. Am bekanntesten ist die Rescue-Bachblütenmischung, die zur Stabilisierung der Psyche in Notfall- und Stresssituationen – für viele Hunde ist Silvester Stress – zur Anwendung kommt. Die fünf Blüten der „Notfall-Mischung“ decken nicht alle Angst-Situationen ab und zeigen deshalb nicht immer den gewünschten Erfolg. Bei der Zuordnung der Blüten kommt es auf den Charakter des Hundes und seine individuelle Reaktion an Silvester an. Versteckt er sich an vermeintlich sicheren Orten? Hat er grundsätzlich ein ängstliches Naturell, ist schreckhaft und bleibt nicht gerne allein? Steht er seit dem ersten Böller unter dauernder Anspannung, wirkt abwesend, ist schlecht ansprechbar und unkonzentriert? Wird es mit jedem Silvester schlimmer? Jede Konstellation verlangt nach einer anderen Blüte. An Silvester hat sich eine Kombination aus der Rescue-Mischung zusammen mit den Blüten Aspen, Mimulus, White Chestnut und Gentian bei vielen Hunden bewährt und ist einen Versuch wert.

Bei einigen Hunden reichen alle genannten Maßnahmen und Entspannungstechniken nicht aus. Hier können Beruhigungsmittel pflanzlicher oder chemischer Art zum Einsatz kommen. Pflanzliche Mittel haben meist keine Nebenwirkungen und machen nicht abhängig. Es gibt Pflanzen mit angstlösender, stimmungsaufhellender, beruhigender und muskelentspannender Wirkung. Sie können also eine echte Alternative zu schulmedizinischen Medikamenten sein, WENN frühzeitig mit der Gabe begonnen wird. Pflanzliche Mittel wirken nämlich leider nicht kurzfristig. Die maximale Wirkung tritt meist erst nach mehrmaliger Gabe ein. Baldrian wirkt angst- und krampflösend sowie muskelentspannend. Hafer wirkt stressabbauend, Hopfen beruhigend und krampflösend, Johanniskraut stimmungsaufhellend und beruhigend. Lavendelblüten funktionieren nicht nur äußerlich in Form der genannten Aromatherapie, sondern auch als innerliche Gabe. Melisse beruhigt und löst (Magen-)krämpfe, Passionsblume gilt als angstlösend, beruhigend und entspannend. Die genannten Mittel sind als Tinktur oder als getrocknetes Kraut erhältlich. Es gibt auch fertige Kräutermischungen für Hunde, die mehrere der genannten Heilpflanzen enthalten.

Schulmedizinisch gibt es stark angstlösende Psychopharmaka. Sie bergen allerdings die Gefahr einer Abhängigkeit und eignen sich nur für den kurzzeitigen Einsatz. Zum Teil können diese Angstlöser bei Hunden auch paradoxe Reaktionen auslösen. Hier sollte zusammen mit dem Tierarzt/der Tierärztin genau abgewogen werden, inwiefern der Einsatz Sinn macht.

In Foren und auf Ratgeberseiten im Internet wird zum Teil geraten, Hunden an Silvester Eierlikör zu verabreichen. Hier gilt der Grundsatz: Die Dosis macht das Gift. Zwar können Hunde, in Abhängigkeit ihres Körpergewichts, geringe Mengen Alkohol verstoffwechseln, wer keine Alkoholvergiftung riskieren möchte, sollte es jedoch besser sein lassen.

Wer seinen geräuschempfindlichen Hund langfristig von seinen Ängsten befreien möchte, kann mit speziellen Geräusch-CDs eine Desensibilisierung angehen. Durch die schrittweise Gewöhnung an Feuerwerkslärm, gekoppelt an positive Reize, kann der Hund mit den Problemgeräuschen vertraut gemacht werden. Das Training braucht Zeit, weshalb nicht erst kurz vor Silvester damit begonnen werden sollte. Während das angstauslösende Geräusch anfangs nur leise für wenige Minuten abgespielt wird, kann die Dauer und Lautstärke nach und nach gesteigert werden, sofern der Hund keine oder nur geringe Stressanzeichen zeigt. Ruhiges, entspanntes Verhalten wird mit Leckerli oder Spielen belohnt. Wird das Geräusch zu Hause toleriert, muss es an anderen Orten trainiert werden.

Wem die genannten Tipps nicht reichen, kann sich im Vorfeld erkundigen, an welchem Ort es ruhiger ist. In manchen Naturschutzgebieten oder Nationalparks gilt ein offizielles Feuerwerksverbot, zum Beispiel im Harz, der Lüneburger Heide oder im Bayrischen Wald. An der Nordsee gibt es komplett feuerwerksfreie Inseln, wie Amrum. Fast überall an der Ost- und Nordsee-Küste, wo viele Reetdachhäuser stehen, bestehen Feuerwerksverbote.

Wer nur für ein paar Stunden flüchten kann oder will, um seinen Hund vor Raketen und Böllern abzuschirmen: Silvester auf der Autobahn ist nicht gemütlich, aber in der Regel ruhig.

Gefahren in der Weihnachtszeit

Weihnachten ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Die besinnlichen Wochen beginnen bereits mit dem ersten Advent. Weihnachtsmärkte, Shopping, Plätzchen backen, Besuch von Freunden und Familie – in diesem vorweihnachtlichen Tohuwabohu sind unsere Hunde oft mittendrin. Für vierbeinige Vertreter, die zu Nervosität und Unruhe neigen, kann diese Zeit ganz schön stressig werden. Zudem bringen die Festtage Gefahren mit sich, die sich jedoch mit einigen Vorsichtsmaßnahmen gut umgehen lassen. Schließlich möchte wohl jeder, dass es Hund wie Mensch gut geht und man die gemeinsame Zeit zusammen genießen kann. Mit den folgenden Tipps kann diese besondere Zeit im Dezember entspannt angegangen werden.

 

Kerzen, Teelichter und Stövchen – zur dunklen Jahreszeit gehört flackerndes Kerzenlicht einfach dazu. Auch wenn die meisten Hunde eine gesunde Portion Respekt vor heißen Flammen haben, sollten Kerzen niemals in Reichweite von Hunden aufgestellt werden und nicht brennen, wenn der Hund unbeaufsichtigt im Raum ist. Möglicherweise ist der Adventskranz auf dem Tisch doch spannender als wir dachten. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann statt echter Kerzen auf LED-Kerzen zurückgreifen. Ist es doch passiert und der Hund hat sich verbrannt, heißt es zunächst: kühlen, kühlen, kühlen. Frisches fließendes Wasser (nicht eiskalt) für einige Minuten über die verletzte Stelle laufen lassen wirkt schmerzlindernd. Bitte keine Salben, Hausmittel o.ä. auf die Wunde aufbringen! Bei großflächigen Wunden oder wenn es neben einer Hautrötung zu starken Schmerzen und Brandblasen kommt, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

 

Auch elektrische Lichterketten sind leider nicht ganz ungefährlich. Diese am besten so anbringen, dass sich kein Hund verheddern und strangulieren oder daran knabbern kann. Gerade junge Hunde nehmen aus Neugier viel ins Maul und kauen darauf herum. Im schlimmsten Fall kann es zu einem elektrischen Schlag kommen, der lebensgefährlich sein kann.

 

Kordeln und Bänder bergen nicht nur die Gefahr einer Strangulation, sondern können beim Verschlucken zu einem gefährlichen Darmverschluss beim Hund führen. Letzteres gilt auch für verschlucktes Lametta. Bei Einschnürungen, zum Beispiel der Zunge oder das Fangs, sollte versucht werden, den Fremdkörper vorsichtig zu durchtrennen. Ragen Schnüre jedoch aus dem After heraus, bitte niemals daran ziehen, sondern umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

 

Duftkerzen, Räuchermännchen und ätherische Öle – Düfte sind für empfindliche Hundenasen nicht immer so angenehm wie für uns Menschen und können beim Einatmen u.a. Schleimhautreizungen hervorrufen. Am besten lässt man den Hunden die Wahl, ob sie sich im „bedufteten“ Raum aufhalten oder sich dem Geruch entziehen möchten. Bei Verzehr drohen schmerzhafte Magen-Darm-Beschwerden.

 

Schneespray, Dekoration und Glaskugeln sind hübsch anzusehen, können aber leider ebenfalls zur Gefahr für Hunde werden. Der beliebte Sprühschnee an Fenstern kann bei Hunden zu Atemnot, bei Verzehr zu Vergiftungen führen. Verschluckte Kleinteile, zum Beispiel Krippenfiguren, verursachen im schlimmsten Fall einen Darmverschluss. Auch vermeintlich natürliche Dekoartikel wie Trockengewürze, Moose, Orangenscheiben etc. sind oft chemisch behandelt und lösen manchmal allergische Reaktionen bei Tieren aus. Linsen‐ bis Zwei‐Euro‐Stück große quaddelige Hautschwellungen am ganzen Körper und sogar Atemnot können die Folge sein. Baumschmuck aus Glas stellt dann ein Verletzungsrisiko dar, wenn Christbaumkugeln zerbrechen und zu Schnittwunden an den Pfoten führen. Ein neugieriger Hund, ein schwanzwedelnder Hund, schon ist es passiert und die Kugel fällt herunter. Schnittwunden an den Pfoten oder sogar im Maul sind schmerzhaft und nicht ungefährlich. Für die Wundversorgung sollte die Blutung gestoppt werden, die Wunde mit klarem Wasser gesäubert und das Fell an der Pfote gegebenenfalls vorsichtig zurückgeschnitten werden. Wer Desinfektionsspray im Haus hat, kann die Wunde damit desinfizieren. Der Hund sollte bald einem Tierarzt vorgestellt werden. Selbst bei kleineren Schnittverletzungen ist die Infektionsgefahr an den Pfoten nämlich sehr hoch. Mit Christbaumdekoration aus Stroh, Holz oder anderen bruchsicheren Materialien ist man als Hundebesitzer auf der sicheren Seite.

 

Weihnachtsstern, Mistelzweig und Christrosen – diese Pflanzen gehören für viele Menschen zur Weihnachtszeit dazu. Hundebesitzer sollten vorsichtig sein, denn leider sind diese zur Weihnachtszeit beliebten Pflanzen für Hunde giftig. Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Krämpfe, bis hin zu Kreislaufschwäche oder Atemnot können nach der Aufnahme auftreten und einen Tierarztbesuch notwendig machen.

 

Eine immer wieder unterschätzte Gefahr ist Schokolade. Die süße Nascherei, die Herrchen und Frauchen zum Schlemmen verführt und höchstens Karies oder ein paar zusätzliche Pfunde beschert, kann Hunden tatsächlich zum lebensbedrohlichen Verhängnis werden. Der für Hunde giftige Wirkstoff ist das im Kakao enthaltene Theobromin. Hunde sind, im Gegensatz zum Menschen, nur schlecht in der Lage, diesen Stoff in einem ausreichend kurzen Zeitraum abzubauen. Ob es zu Vergiftungssymptomen kommt, hängt neben dem Gewicht des Hundes von der Schokoladensorte und damit dem Theobromingehalt ab. Je dunkler die Schokolade, also je höher der Kakaoanteil, desto höher ist der Theobromingehalt und desto niedriger die tolerierbare Menge an Schokolade. Konkret: Während Milchschokolade ca. 2 Milligramm Theobromin pro Gramm Schokolade enthält, sind es bei Bitterschokolade schon 6–9 mg/g. Leichte Vergiftungssymptome wie Durchfall oder Erbrechen treten beim Hund ab 20 mg/kg auf. Schwere und teils lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen können ab einer Menge von 40 mg/kg in Erscheinung treten. Eine akute Vergiftung zeigt sich wenige Stunden nach der Aufnahme von Schokolade durch Unruhe, Krampfanfällen und Herzrhythmusstörungen.

 

Wer beobachtet hat, dass sein Hund bedenkliche Mengen Schokolade gefressen hat, sollte einen Tierarzt aufsuchen, bevor Symptome auftreten. Wer nicht selbst rechnen möchte, sucht sich im Internet einen der kostenlosen Rechner, mit denen anhand des Gewichts des Hundes und der aufgenommenen Schokoladenmenge und -sorte eine Risikoabschätzung vorgenommen werden kann. Besser ist es jedoch, schon im Vorfeld Süßigkeiten wie Schokolade so aufzubewahren, dass Hunde sie nicht erreichen können. Das gilt auch, wenn Hunde bisher kein Interesse an Schokolade gezeigt haben!

 

Vorsicht auch bei Kuchen und Gebäck, welches mit dem Süßstoff Xylit (Birkenzucker) zubereitet wurde. Erbrechen, Krampfanfälle bis hin zum Kreislaufversagen sind möglich. Die allseits beliebte Stolle enthält darüber hinaus Rosinen, deren Aufnahme ab einer bestimmten Menge bei Hunden ebenfalls zu Erbrechen, Durchfall, Zittern und Krämpfen führen kann.

 

Und dann wäre da noch der traditionelle Gänse- oder Truthahnbraten. Geflügelknochen können im gekochten Zustand leicht splittern und stellen damit eine ernste Verletzungsgefahr für den Verdauungstrakt unserer Hunde dar. Ein hundesicherer Mülleimer schützt ehrgeizige Schnüffler vor seinen gefährlichen Gelüsten.

 

Wer die genannten Gefahren im Blick hat und vorsorgt, kann die Adventszeit und das Weihnachtsfest mit seinem Hund ganz entspannt genießen.

 

Fit durch den Herbst

Wenn die Natur ihr farbenprächtiges Blätterspiel beginnt, heißt es für die meisten Hunde: aufatmen. Auch wenn wir im Oktober noch erstaunlich warme Tage genießen konnten, die Hitze des Sommers ist endgültig vorbei. Die Temperaturen erlauben Toben im Freien zu jeder Tageszeit und ausgiebige Spaziergänge. Allerdings beginnt jetzt auch eine wechselhafte Jahreszeit, bei der sich der Herbst von seiner ungemütlichen Seite zeigen kann. Dreckige Pfoten und nasses Fell gehören ebenso zur Tagesordnung wie frühzeitig einsetzende Dunkelheit. Wie ihr mit eurem Hund gesund durch den Herbst kommt, verraten wir euch hier.

 

Haut-, Fell- und Pfotenpflege

Auch wenn unsere Hunde nicht mehr in der freien Natur leben, wechseln die meisten Hunde ihr Fell zweimal im Jahr periodisch an die Jahreszeit angepasst. In Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit wird die wärmende Unterwolle des Hundes im Herbst dichter, das luftige Sommerfell wird abgeworfen und gegen einen dickeren Winterpelz getauscht. Da unsere Vierbeiner keinen Kalender lesen können, hängt der Zeitpunkt des Fellwechsels von der Tageslichtlänge, den Temperaturen, aber auch den Hormonen ab. Der Fellwechsel ist ein natürlicher Vorgang, den wir allerdings unterstützen können – insbesondere, wenn es zu Störungen wie Juckreiz und stumpfem oder schuppigem Fell kommt.

 

Während des Fellwechsels steigt der Bedarf an hochwertigem Eiweiß. Qualitativ hochwertiges Futter ist jetzt besonders wichtig. Als Nahrungsergänzung eignet sich insbesondere Bierhefe. Sie enthält viele B-Vitamine, Aminosäuren und Mineralstoffe. Omega-3-Fettsäuren in Form von Leinöl oder einem guten Fischöl verhelfen ebenfalls zu einem schönen Fell. Aber Vorsicht: Zu viel Öl kann zu Durchfall führen. Ein Hund von 20–25kg erhält ca. 1 TL pro Tag.

 

Tägliches Bürsten des Fells reduziert nicht nur das Haaren in der Wohnung. Es entfernt lose Haare, löst Verknotungen und Verfilzungen und regt die Durchblutung an. Die täglichen Bürsteneinheiten tun zudem Hund und Halter gut und festigen die soziale Bindung.

 

Hundepfoten sollten nach jedem Spaziergang darauf kontrolliert werden, ob sich keine Dornen, Stacheln oder sonstige kleine Fremdkörper festgesetzt haben. Bei dieser Gelegenheit können die Zehenzwischenräume auf einen Herbstgrasmilbenbefall kontrolliert werden, insbesondere wenn der Hund vermehrt an den Pfoten knabbert. Die Larven sind mit bloßem Auge als orangefarbene Pünktchen zu erkennen. Die Milben selbst sind nicht gefährlich, lösen allerdings einen unangenehmen Juckreiz aus, infolgedessen sich durch das Kratzen Infektionen bilden können. Es empfiehlt sich grundsätzlich, langes Fell unter den Pfoten vorsichtig zu kürzen. Der Wechsel zwischen trockener Heizungsluft und nasskalter Witterung kann die Ballen rissig werden lassen. Ein natürlicher Pfotenbalsam, zum Beispiel mit Bienenwachs, kann hier Abhilfe schaffen.

 

Durch häufiges Baden kann der natürliche Säureschutzmantel, der die empfindliche Haut vor Kälte und Nässe schützt, in Mitleidenschaft gezogen werden. Wird das natürliche Schutzschild der Haut angegriffen, kann diese trocken und rissig und somit anfällig für Entzündungen und Infektionen werden.

 

Gefahren im Herbst

Kastanien, Eicheln, Pilze und Beeren – was wir Menschen am Herbst lieben, kann für Hunde unschön enden. Schnell sind die Waldfrüchte und Pilze im Hundemaul verschwunden.  Größere Mengen führen zu Verdauungsstörungen oder sogar Vergiftungen. Erbrechen und Durchfall können die Folge sein. Spätestens wenn Symptome wie Speicheln, Zittern oder Krämpfe auftreten, sollte dringend ein Tierarzt/eine Tierklinik aufgesucht werden. Aber auch vermeintlich ungiftige „Snacks“ führen mitunter zu Verletzungen in Maul oder Speiseröhre oder zu einem Darmverschluss.

 

Hundertprozentig lässt sich die Aufnahme von unerwünschten Dingen wohl nicht vermeiden, egal wie aufmerksam ihr als Hundehalter seid. Mit kleinen Spielen oder Trainingseinheiten lässt sich der Hund jedoch gezielt beschäftigen und die Gefahr, dass er aus Langeweile etwas frisst, sinkt. Ein paar Anregungen dazu, findet ihr im Blogbeitrag „Käsebaum und Baumstamm-Sidesteps“. (LINK)

 

Insbesondere auf Parkplätzen und vor Garagen sollten Hunde nichts von der Straße schlecken und aus Pfützen trinken. Der Grund: In der kälteren Jahreszeit befinden sich vermehrt Frostschutzrückstände aus Autos auf der Straße. In den meisten Frostschutzmitteln ist Ethylenglykol enthalten. Es schmeckt süßlich und wird deshalb von manchen Hunden aufgeleckt. Leider können schon kleinste Mengen zu einer gefährlichen Vergiftung mit Nierenversagen führen. Bei dem Verdacht, dass Frostschutzmittel aufgenommen wurde, bitte unmittelbar (!) einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen.

 

Zum Herbst gehört es auch, dass die Tage immer kürzer werden und es unvermeidlich ist, sich mit seinem Hund in der Dunkelheit draußen aufzuhalten. Jetzt ist es besonders wichtig, Hunde gut sichtbar zu machen. Ein reflektierendes Brustgeschirr oder eine Weste lassen euren Hund für Autofahrer, Fahrradfahrer und andere Spaziergänger besser erkennen. Bunte Leuchthalsbänder und -anhänger sind ebenfalls nützlich. Das Handy bleibt ausnahmsweise besser in der Tasche – seid aufmerksam und vorausschauend und vergesst nicht, euch selbst zu schützen mit reflektierender Kleidung, Stirn- oder Taschenlampe.

 

Während der Dämmerung sind zudem viele Wildtiere aktiv, die zu unvorhergesehenen Reaktionen – nicht nur des jagenden Hundes – führen können. Lasst euren Hund im Zweifel besser an der Leine.

Reisen mit Hund – Reise-Lust statt Reise-Frust

Wer mit seinem Hund verreisen möchte, sollte einige Punkte bedenken, damit die Fahrt in den Urlaub für Mensch und Hund entspannt verläuft.

Ins Reisegepäck gehören auf jeden Fall:

  • Heimtierausweis
  • Reiseapotheke
  • Kauknochen
  • Ersatzdecke für´s Auto – eventuell auch eine Kühldecke
  • PET-Flasche mit Trinkwasser
  • Trinknapf
  • Schleppleine für unterwegs

Nicht alle Hunde können eine Autofahrt genießen: einigen Hunden wird es bei längeren Fahrten oder Reisen in die Berge übel. Hunde entwickeln hier die gleichen Symptome wie wir Menschen: Unwohlsein, Erbrechen und Druckgefühl in den Ohren. Damit schon die Fahrt in den Urlaub für alle angenehm verläuft, könnt Ihr Eurem Hund mit einfachen Maßnahmen helfen:

  • Die letzte Mahlzeit sollte mehrere Stunden vor der Abfahrt gefüttert werden
  • Mehrere kurze Pausen, in denen der Hund kleinere Mengen trinken kann, helfen, Übelkeit und Erbrechen zu vermeiden
  • Bei einer Fahrt in die Berge kann ein Kaukochen helfen, den Ohrendruck zu mindern
  • Fenster sollten möglichst geschlossen bleiben, damit die Augen nicht durch die Zugluft gereizt werden.
  • Euer Hund sollte im Auto gut gesichert sein, damit er bei einem Unfall nicht sich selbst oder Euch verletzt.
  • Bitte lasst Euren Hund auch bei kurzen Pausen nicht im Auto – es heizt sich sehr schnell auf.
  • Eine Reise ist besonders und aufregend: egal, wie sicher Euer Hund zu Hause abrufbar ist – sichert ihn unbedingt bei Pausen an der Raststätte an der Leine.

Hausregeln erleichtern den Alltag

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das stimmt (auch) im Hundetraining nicht. Erwachsene Hunde können noch gut neue Regeln und Rituale lernen. Sicherlich ist es sinnvoll, von Kindesbeinen an Grenzen zu setzen und bestimmte Abläufe zu üben. Aber auch Hunde, bei denen wir dies verpasst haben oder die wir erst später bei uns aufnehmen, können wir noch erziehen. Und definitiv gilt: Was schon drinnen nicht funktioniert, klappt draußen erst recht nicht.

Darum ist es wichtig, Hausregeln und Rituale zu setzen und sich um deren konsequente Einhaltung zu kümmern. Am besten überlegst du dir schon vor Einzug des Vierbeiners: Was darf er, was nicht? Darf er auf die Couch, ins Bad, ins Kinderzimmer? Dies sind stets individuelle Entscheidungen. Aber bei aller Großzügigkeit sollten wir beachten: Es ist für Hunde immens wichtig, auch Grenzen zu kennen und bei bestimmten Dingen zu wissen „Das darf ich nicht!“. Denn nur so lernt ein Hund, auch generell Regeln, die sein Mensch vorgibt, zu akzeptieren. Es hilft Hunden also, gewisse Regeln einzuhalten zu müssen.

Erzogene Hunde sind glückliche Hunde

Aber soll der Hund nicht auch einfach Hund sein dürfen? Das ist bei genauem Hinsehen kein Widerspruch. Hunde sind vor allem dankbar, wenn sie wissen, woran sie sind, wenn sie eine Struktur vorgegeben bekommen und sich klar an bestimmten Vorgaben orientieren können. Hunde ordnen sich gern ein, es macht sie letztlich ausgeglichen und zufrieden. Man kann sagen: Erzogene Hunde sind glückliche Hunde. Grenzen geben ihnen Sicherheit, Verlässlichkeit schafft Vertrauen. Sie brauchen in uns souveräne Partner, die Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Und diese Leitplanken, die wir unseren Hunden geben sollten, beginnen eben im Haus.

Gerade weil wir uns draußen einen Hund wünschen, der sich an uns orientiert, an lockerer Leine läuft, niemanden anspringt, auf unser Rufen kommt usw., können wir nicht schon drinnen auf jegliche Struktur verzichten. Beziehungen leben immer auch von Regeln und Strukturen und helfen dem Hund, sich im sozialen Gefüge zurechtzufinden.

Die Hausleine zur Unterstützung

Dabei geht es nicht um Strenge und Härte, um Gewalt schon gar nicht. Vielmehr ist Klarheit und eine gute, für den Hund verständliche Kommunikation vonnöten. Eine Beratung in der Hundeschule eures Vertrauens kann hierbei helfen. Außerdem ist beispielsweise eine Hausleine, die vorübergehend genutzt wird, eine großartige Unterstützung.

Sie hilft schon in der Welpenzeit und im Junghundealter, „Diskussionen“ mit dem Hund oder ein unerwünschtes Fangenspiel durch die Wohnung zu vermeiden. Auch wenn ein älterer Hund einzieht und du ihm zeigen willst, wie er respektvoll mit dir und deiner Einrichtung umgehen kann, ist die Hausleine ein praktisches Hilfsmittel.

Eine Hausleine ist eine dünne Leine, etwa ein bis anderthalb Meter lang, am besten ohne Ösen, Ringe oder Schlaufen. Du kannst auch einfach ein Stück Wäscheleine oder ein (Kletter-)Seil nehmen. Befestige die Leine am Geschirr des Hundes. Für den Hund ist es kein Problem, auch mal im Haus das Geschirr mit einem Stück Leine dran zu tragen. Die meiste Zeit wird er sie sowieso einfach hinter sich herziehen. Aber wenn nötig, kannst du eingreifen. Ja, ein bisschen ist die Hausleine drinnen, was die Schleppleine im Training zum Beispiel des Rückrufs draußen ist.

Ruhig und klar Grenzen setzen

Klaut der Hund nun einen Hausschuh und du willst ihm zeigen, dass du das nicht lustig findest, ist es wichtig, dass er keinen Erfolg dabei hat. Achtung: Auch negative Aufmerksamkeit, wenn du schimpfst, ist immerhin Aufmerksamkeit! Zudem ist dein Hund wahrscheinlich schnell und wendig. Statt mit ihm eine wilde Hetzjagd durch die Wohnung zu starten, stoppst du ihn einfach über die Leine. Ein Leinenruck ist hier natürlich nicht gemeint! Mache es ruhig und entschieden. Das bringt Klarheit und letztlich Ruhe. Beachte: Dein Hund muss erst lernen, was er darf und was nicht. Aus Hundesicht hat er ja nicht „falsch“ gehandelt. Aber bei dir im Haus ist Hausschuh-Klau eben kein Spaß.

In vielen weiteren Situationen ist die Hausleine eine praktische Hilfe: bei Tür-Situationen und der Begrüßung von Besuch, wenn der Hund nicht auf die Couch soll, beim Management zwischen mehreren Hunden, zwischen Hund und Baby bzw. Kleinkind, zwischen Hund und Katze, wenn du ihm helfen willst, sich zu entspannen usw. Ziel der Hausleine ist immer, mehr Ruhe, Konsequenz und Klarheit in die Erziehung zu bringen. Gern beraten wir euch, wenn ihr weitere Infos wünscht!

So gelingt die erste Zeit mit Hund

Seit Wochen hast du auf diesen Tag hin gefiebert: Du holst deinen Welpen ab! Damit die ersten Tage mit Hund so wunderbar werden, wie du es dir wünschst, bist du natürlich gut vorbereitet. Hier ein paar Tipps rund um die erste Zeit mit deinem Hundekind:

 

Sinnvolles Zubehör

Eine kurze Führleine (1,5-2m), eine Schleppleine (ca. 5m), ein Geschirr, ggf. ein Halsband, je ein (Metall- oder Keramik-)Napf samt rutschfester Unterlage für Wasser und Futter.

Darüber hinaus braucht dein Welpe einen oder mehrere gemütliche Rückzugsorte in der Wohnung, die du ihm zuweist. Am besten nutzt du (aus-)waschbare Materialien. Zu Beginn reichen auch ein paar Handtücher oder Decken, ggf. in einem wannenähnlichen Kunststoffkorb oder einem flachen Karton, bei dem du den Deckel abschneidest. Eine Hundebox ist auch ein sehr sinnvoller Rückzugsort für den Welpen. Fürs Auto brauchst du ebenfalls eine Box oder einen Anschnallgurt.

Besorge für den Anfang das Futter, das der Züchter gibt. Später kannst du wechseln. Weitere sinnvolle Anschaffungen: Hundekotbeutel, eine Hausleine (eine Leine ohne Ösen bzw. ein dünnes Seil), ggf. eine Hundepfeife, sichere Knabbermöglichkeiten, eine fürs jeweilige Fell geeignete Bürste und eine Zeckenzange (praktikabel ist z.B. eine feine Präzisionspinzette mit gebogener Spitze). Einige schwören zudem auf einen Welpenlaufstall für die erste Zeit.

 

Welpensichere Wohnung

Sichere Steckdosen und Kabel sowie Treppen (ggf. mit einem Absperrgitter) und entferne Zimmerpflanzen (vor allem auf dem Boden), rolle den ein oder andren Teppich vorübergehend ein. Bewahre alles, was giftig sein könnte für deinen Welpen, außerhalb seiner Reichweite auf. Überlege: Was würdest du für ein Kleinkind von etwa 2 Jahren noch wegräumen oder ändern? Checke auch den Garten. Informiere dich über für Hunde giftige Lebensmittel (z. B. Schokolade, Trauben, Zwiebeln) und Pflanzen (z. B. Efeu, Eibe, Tollkirsche).

 

Weitere Vorbereitungen

Erkundige dich nach einer guten Tierarztpraxis in deiner Nähe und Notfall-Anlaufstellen. Auch der frühe Kontakt zur Hundeschule ist hilfreich. Außerdem musst du deinen Hund zur Steuer anmelden und du solltest eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Möglich ist zudem eine Hundekrankenversicherung. Überlege schon jetzt, wo sich dein Hund lösen kann, wo er fressen und wo er liegen soll (am besten in einem hinteren, ruhigen Bereich im Zimmer). Mach dir auch bereits jetzt Gedanken über weitere Regeln, die für deinen Hund gelten sollen – im Haus, im Garten und draußen beim Spaziergang.

 

Stubenreinheit

Gehe anfangs spätestens alle zwei Stunden mit ihm raus – dahin, wo er sich lösen soll. Freue dich überschwänglich, wenn es klappt. Gehe auch nach jedem Fressen, Trinken, Schlafen, Spielen. Warte nicht, bis der Welpe zeigt, dass er muss. Dies macht er noch nicht unbedingt. Passiert drinnen ein Malheurchen, beseitige es kommentarlos und wische ggf. mit ein wenig Haushaltsessig über die Stelle. Erwischt du den Welpen in flagranti, hebe ihn einfach hoch (er hält in der Regel automatisch ein) und bring ihn flott nach draußen zur Lösestelle. Hab Geduld mit deinem Welpen: Er muss erst lernen, seine Blase und seine Schließmuskeln zu kontrollieren.

 

Die Nächte

Am besten schläft dein Welpe in deiner Nähe, im Schlafzimmer neben deinem Bett. Er kann in einer Hundebox schlafen, wenn er schon gut an sie gewöhnt ist und sie gerne mag. Ansonsten reichen auch ein paar Handtücher. Sorge aber dafür, dass er nicht allzu viel Platz zur Verfügung hat. Nutze Bänke, Truhen, Möbel o.ä. zum Eingrenzen. So verhinderst du, dass er sich selbst eine ungeeignete Lösestelle sucht.

Nachts empfiehlt es sich nicht, den Wecker auf alle zwei Stunden zu stellen. Wenn der Welpe muss, wird er in der Regel unruhig und du gehst mit ihm raus. Dafür ist es erfahrungsgemäß hilfreich, beispielsweise mit Jogginghose zu schlafen und sich so vorzubereiten, dass man direkt raus kann.

 

Beißhemmung

Hunde müssen lernen, ihr Gebiss dosiert zu nutzen. Beende sofort (!) jede Aufmerksamkeit für deinen Welpen, wenn er beißt, auch wenn er in deine Kleidung beißt. Brich das Spiel ab, streichele ihn nicht weiter, sondern wende dich ab, ignoriere ihn. Sobald er sich zurücknimmt, wende dich ihm wieder zu. Du gibst ihm also direkt ein Feedback für sein Verhalten: Beißen lohnt sich nicht – mach es anders, das lohnt sich.

 

Ankommen im neuen Zuhause

Dein Welpe verliert seine Mutter und die Wurfgeschwister und bekommt bei dir ein neues Zuhause und neue Bezugspersonen. Jetzt kommt es zunächst darauf an, dass er eine gute Bindung zu dir und den anderen Familienmitgliedern aufbaut. Er soll euch vertrauen, sich bei euch sicher fühlen und sich an euch orientieren.

Darüber hinaus prägen zwei Begriffe die Welpenzeit, die bis etwa zur 16. Woche dauert: Sozialisation und Habituation. Gemeint ist die Gewöhnung an die belebte und unbelebte Umwelt. Idealerweise hat dein Hundekind schon beim Züchter unterschiedliche Menschen und Umweltreize kennen gelernt. Dies setzt du fort. Er soll für sein Lebensumfeld relevante Menschen, Tiere und Umweltgegebenheiten kennenlernen: Kinder, Frauen, Männer, ggf. Katzen und Kaninchen, Kühe und Krähen, sicherlich auch verschiedene Böden, Fahrzeuge, Haushaltsgeräte usw. Entscheidend ist, dass er dies alles entspannt, mit Freude nach und nach entdecken darf. Darum ist oft weniger mehr. Dein Hundekind muss auch nicht jeden Tag etwas Neues kennenlernen, Pausen sind ebenfalls wichtig.

Auch bei Kontakten zu anderen Hunden kommt es nicht auf Quantität, sondern auf Qualität an: Dein Welpe braucht nicht viele Hundekontakte, sondern ein paar positive.

 

Bewegung und Ruhe

Fürs Spazierengehen gibt es die Faustregel „maximal fünf Minuten pro Lebensmonat am Stück“. Aber dies ist lediglich ein Richtwert. Ausführliche Spaziergänge braucht dein Welpe auf jeden Fall noch nicht. Entdecke lieber gemeinsam mit ihm Schritt für Schritt die Welt rund um sein neues Zuhause.

Etabliere schon jetzt eine gute Leinenführigkeit: Lobe ihn, wenn die Leine locker ist. Lasse keine Hundekontakte an kurzer Leine zu. Lass deinen Hund nicht die Erfahrung machen, dass es sich lohnt, an der Leine zu ziehen. Ja, dies ist leichter geschrieben als getan, aber die Mühe lohnt. Übrigens, die allerbeste Bewegung für deinen Welpen: Spiel mit ihm! Das macht Spaß und festigt eure Bindung.

Dein Welpe braucht also angemessen viel körperliche Bewegung, aber auch geistige Auslastung, die er beispielsweise bei einem Schnüffelspiel bekommt. Außerdem benötigt er – eben wie Babys und Kleinkinder – ausreichend Ruhe: 20 bis 22 Stunden am Tag. In dieser Zeit schläft, döst, ruht er und erhält keine Aufmerksamkeit. Will heißen: nicht ansprechen, nicht anfassen, nicht anschauen.

Achtest du gleich zu Beginn auf eine gute Balance zwischen Aktivität und Ruhe bzw. zwischen Aufmerksamkeit und „Abschalten“, ist dies die Basis für einen harmonischen Alltag mit einem ausgeglichenen Hund.

 

Was muss mein Welpe lernen?

Überlege dir schon vor dem Einzug deines Hundekinds, welche Regeln und Grenzen für ihn gelten sollen. Hunde wissen gern, wo sie dran sind. Leben sie ohne Regeln und Grenzen, überfordert sie dies oft. Sie übernehmen dann selbst die Entscheidungen, weil die Menschen es nicht tun. Darum machen Regeln, an denen sich ein Hund orientieren kann, und Menschen, die Verantwortung und Führung übernehmen, einen Hund zufrieden; eine liebevoll konsequente Erziehung ihn in der Tat glücklich.

Hier kommt auch unter anderem die Hausleine ins Spiel: In der Wohnung wird der Grundstein für eine gute Erziehung gelegt. Wenn Besuch kommt, das Essen auf dem Tisch steht, der Wäscheständer nicht umfallen soll – es gibt viele Situationen im Alltag, bei denen es hilfreich ist, dass dein Hund in der Wohnung ein Geschirr samt Hausleine trägt und du damit viel besser und ruhiger Einfluss auf ihn hast.

Alleine bleiben kann dein Welpe noch nicht. Aber beginne schon jetzt mit der ersten Übung, mit „Zimmer-Hopping“: Es soll eine Selbstverständlichkeit sein, dass du mal für ein paar Sekunden in ein anderes Zimmer gehst und wiederkommst.

Natürlich soll dein Hund auf Dauer auch „Sitz“ und andere Signale lernen. Lege aber zu Beginn lieber auf die hier beschriebenen Aspekte wert, der Rest baut darauf auf. Und das wahrscheinlich wichtigste Signal für deinen Hund ist ein zuverlässiger Rückruf! Nimm am besten auch schon vor dem Einzug deines Welpen Kontakt zur Hundeschule auf. So hast du stets kompetente Ansprechpartnerinnen an deiner Seite, die dich bei der Erziehung deines Hundes begleiten.

Welpenkauf beim Züchter oder Tierschutzhund?

Welcher Hund ist der richtige für mich? – Wer sich vor der Anschaffung eines Hundes sehr genau informiert, macht damit den ersten Schritt zum harmonischen Leben mit Hund. Kommt man zu dem Ergebnis, dass ein Hund gut ins Leben passt, gibt es viele Möglichkeiten: einen Welpen beim Züchter kaufen, sich im örtlichen Tierheim umsehen oder einen Hund aus dem Auslandstierschutz adoptieren. Jede Variante hat ihre Besonderheiten.

Das Abenteuer „Welpe im Haus“

Entscheidest du dich für einen Welpen, weil du gern früh Einfluss nehmen möchtest auf die Entwicklung des Vierbeiners, lautet das Motto für die ersten Monate: Weitere Hobbys brauchst du erstmal nicht. Der Welpe will alle zwei Stunden raus, um stubenrein zu werden. Er muss die Beißhemmung lernen, die Wohnung sollte welpensicher sein und mehrmals am Tag braucht er Futter. Alleine bleiben kann er noch nicht, auch das muss er in kleinen Schritten erst lernen. Nach der Welpenzeit fordern die Juvenile Phase und die Pubertät Hundeeltern heraus: Liebevolle Konsequenz ist jetzt das A und O.

Der Besuch einer gut geführten Welpen- und später einer Junghundegruppe ist hilfreich, um einen kompetenten Ansprechpartner an der Seite zu haben und kontinuierlich an der Erziehung des Hundes zu einem verlässlichen Alltagsbegleiter zu arbeiten.

Die passende Rasse wählen

Aber nochmal zwei Schritte zurück: Wer sich für einen Welpen vom Züchter entscheidet, kann zwischen vielen Rassen wählen. Das Aussehen darf hier niemals an erster Stelle stehen. Natürlich möchte man seinen künftigen Hund „schön“ finden, aber die „inneren Werte“ zählen vor allem. Darum sollte man sich zunächst sehr ausführlich und von verschiedenen Seiten über die bevorzugten Hunderassen informieren.

Unter anderem diese drei Aspekte sind dabei interessant: Zum einen die Frage, wofür eine Rasse ursprünglich gedacht war. Hunde, die über Jahrhunderte zum Jagen, Wachen oder Hüten gezüchtet wurden, werden als Familienhunde nicht immer glücklich und wir nicht unbedingt mit ihnen. Zweitens müssen gesundheitliche Aspekte der jeweiligen Rasse bedacht, Überzüchtungen und Qualzuchten vermieden werden. Drittens sollten wir in Rassebeschreibungen auch zwischen den Zeilen lesen. Bellfreudig? Klingt erstmal sympathisch, ist in einem Mehrfamilienhaus aber möglicherweise anstrengend. Wachsam? Kann dazu führen, dass der Hund entscheidet, wer zuhause ein- und ausgeht. Passt sicher gut auf die Kinder auf? Ganz schlechte Idee. Sportlich? Ja, auch wir halten uns gern für sportlich, aber manchmal ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Eigenständig? Oha. Viel sinnvoller ist, dass ein typischer Vertreter der Rasse interessiert an regelmäßiger Kooperation mit dem Menschen ist.

Augen auf beim Welpenkauf

Kauf einen Welpen immer und ausschließlich bei einem seriösen Züchter! Es tummeln sich viele schwarze Schafe auf dem Markt. Vorsicht bei Dumpingpreisen und flotten Übergaben! Ein seriöser Züchter hat eine Zulassung gemäß § 11 TSchG (=Tierschutzgesetz), fundiertes Wissen über die Rasse, seine Zuchttiere und deren Gesundheit, will auch von den Interessenten Vieles wissen und zeigt seine Tiere und die sauberen Zuchtstätten mit Familienanschluss gerne. Die Mutterhündin ist anwesend, alle Hunde wirken gesund und gepflegt und reagieren auf Besucher neutral bis aufgeschlossen. Die Welpen besitzen EU-Heimtierausweise, sind gechipt, altersgemäß geimpft und auf Parasiten behandelt – alles mit Nachweis. Ein seriöser Züchter gestattet mehrere Besuche, drängt niemanden zum Kauf, hat einen juristisch korrekten Kaufvertrag und gibt seine Welpen frühestens ab der 8. Woche ab.

„Adopt don’t shop“

Adoptieren statt kaufen – so lautet ein bekannter Tierschutz-Slogan. In der Tat gibt es jede Menge Hunde in den Tierheimen, die sich über ein neues Zuhause freuen würden. Damit es eine Win-Win-Situation wird, ist wichtig, dass man sich bewusst für einen Hund mit Vergangenheit entscheidet. Wer einen erwachsenen Hund in sein Leben holt, „spart sich“ die anstrengenden Seiten der Welpen- und Junghundezeit, muss seinem neuen Begleiter aber natürlich trotzdem Regeln vermitteln und mit eventuellen „Macken“ des Second-Hand-Hundes umgehen. Wer sich darauf einlässt und eventuell sogar schon Hundeerfahrung mitbringt, kann so einem Hund eine zweite Chance bieten. Apropos eventuelle Macken: Solche können selbstverständlich auch Rasse-Hunde entwickeln, die als Welpen übernommen wurden.

Bei einem Tierschutzhund aus dem örtlichen Tierheim kann das Kennenlernen schrittweise geschehen. Bei mehreren Besuchen gewöhnen sich Mensch und Hund aneinander, das Tierheimpersonal wird Fragen stellen, die wachsende Beziehung beobachten und vor allem möglichst viele Informationen über den Hund weitergeben. Wendet man sich an eine Tierschutzorganisation, die Hunde aus dem Ausland vermittelt, empfiehlt es sich, zunächst nach passenden Hunden auf einer Pflegestelle in Deutschland zu suchen. Auch dort kann man den Hund in aller Ruhe kennenlernen und schauen, ob es passt.

Seriöse Tierschutzorganisationen

Die Auswahl an Organisationen, die Hunde aus dem Ausland vermitteln, ist riesig und auch hier gilt es, seriöse Tierschützer zu finden. Kriterien sind unter anderen: eine Zulassung gemäß § 11 TSchG, nachhaltige Tierschutzarbeit auch im Herkunftsland, ausführliche Beratung, eine Vorkontrolle im künftigen Zuhause sowie die Rücknahme des Hundes, falls es gar nicht klappt. Vorsicht, wenn viel über die Mitleidsschiene argumentiert wird oder vor allem Welpen vermittelt werden. Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden, müssen mindestens 4 Monate alt sein, einen EU-Heimtierausweis besitzen, gechipt, geimpft und auf Parasiten behandelt sein.

Klar ist, wer sich auf eine Übergabe direkt nach der Einreise des Hundes einlässt, bekommt ein Überraschungspaket. Oft ist der Hund ein Mix aus verschiedenen Rassen – aus welchen, ist häufig nicht zu ermitteln. Aber auch hier ist ja logisch, dass es Rasse-Mischungen gibt, die sich definitiv wenig für bestimmte Menschen und ihr Umfeld eignen. Herdenschutzhund-Mixe bei Hunde-Anfängern in kleinen Stadtwohnungen sind ein Beispiel dafür.

Hunde aus dem Ausland

Vom großen Glück bis zur absoluten Katastrophe ist bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland alles möglich. Wer das Thema differenziert betrachtet, wird auch feststellen, dass es abzuwägen gilt, wo es sich um eine Rettung handelt und wann es sich fast mehr um die „Entführung“ eines Hundes handelt, der in die neue Umgebung kaum passt.

Viele Hunde aus dem Auslandstierschutz haben in ihrem bisherigen Leben wenig kennen gelernt, eventuell noch nie in einer Wohnung gelebt oder sind keinen Straßenverkehr gewöhnt. Einige zeigen Angst vor Menschen oder anderen Hunden. Sie haben ihre eigenen Überlebensstrategien entwickelt: Die einen reagieren mit Vorsicht, andere mit forschen Herangehensweisen. Damit der Hund seinem Menschen vertrauen kann, muss er ihm Sicherheit und Orientierung bieten, ihn gut lesen und die Führung übernehmen, wo es nötig ist.

Auch bei der Entscheidung für einen Tierschutzhund ist die rechtzeitige und kontinuierliche Begleitung durch eine kompetente Hundeschule bei der Erziehung des Hundes ein Vorteil. Ebenso beraten Hundeschulen auch mit Freude schon vor dem Kauf eines Welpen oder der Entscheidung für einen Hund aus dem Tierschutz. Sprecht uns gerne an!

Der Knigge für Menschen mit Hund

Worüber sich andere Leute und Hunde freuen

Ein neuer Rekord: Gut 10 Millionen Hunde leben mittlerweile in Deutschland. In den vergangenen Jahren sind es immer mehr geworden. Allerdings begeistert diese Zahl nicht alle. Manche Leute sind von den vielen Vierbeinern ganz schön genervt. Hunde polarisieren ziemlich: Die einen lieben, andere hassen sie. Dabei liegt es oftmals vor allem an ihren Zweibeinern, wenn Hunde in ein schlechtes Licht geraten. Und auch Hundehalter untereinander sind sich nicht immer grün. Hier und da machen sie sich sogar gegenseitig das Leben unnötig schwer.

Mit ein paar guten Vorsätzen können wir jedoch alle dazu beitragen, das Image der Hunde zu verbessern und für mehr Fairplay unter Hundehaltern sorgen. Eigentlich ist es ganz einfach. Wie bei Tisch sollten wir auch im Leben mit Hund ein paar gute Manieren wahren.

Hier die wichtigsten Punkte für ein rücksichtsvolles Miteinander im Alltag:

  • Sorge dafür, dass dein Hund nicht auf andere Menschen zuläuft!

Manche Leute wollen nicht, dass ihnen ein Hund zu nahe kommt. Insbesondere Menschen, die wenig Kontakt mit Hunden haben oder sich fürchten, erschrecken oft, wenn Hunde auf sie zu geflitzt kommen. Unsere Aufgabe ist es, sie davon abzuhalten.

Gerade Kinder erleben aber häufig leider genau das Gegenteil: Fremde Hunde laufen auf sie zu, Herrchen oder Frauchen reagieren nicht. Zeigt das Kind, dass ihm unwohl ist, kommen Sprüche wie „der tut nichts, brauchst keine Angst haben“. Aber zum einen sollten wir nicht ungefragt Kinder oder Erwachsene „erziehen“. Zum anderen können sie sich doch sicherer fühlen, wenn sie erfahren, dass wir solch unangenehme Situationen vermeiden.

Darum: Es ist eine Geste des Respekts gegenüber Kindern, Joggern, Spaziergängern usw., den Hund zu sich zu rufen und ggf. anzuleinen.

  • Frage immer, bevor du auf fremde Hunde zugehst!

Bevor wir auf andere Hunde zugehen, sollten wir ebenfalls immer zunächst den Halter fragen. Nicht jedem Hund ist es in jeder Situation angenehm, wenn er angesprochen oder angefasst wird. Auch Kindern müssen wir von Anfang an beibringen, vorher zu fragen.

  • Erkundige dich, ob ein Hundekontakt erwünscht ist oder nicht!

Auch unerwünschter Kontakt zwischen Hunden ist für viele ein Ärgernis. Vor allem an der Leine ist ausreichend Abstand viel sinnvoller, denn angeleint können Hunde nicht kommunizieren, wie sie wollen. Da sie nicht ausweichen können, sind viele Hunde unsicherer oder erregt.

Aber auch für scheinbar entspannte Hunde und ihre Menschen ist die Regel „keine Hundekontakte an der Leine“ angebracht, um zum Beispiel die Leinenführigkeit zu unterstützen. Außerdem ist es für Hunde immer freundlicher und passender, nicht frontal auf einen anderen Hund zuzulaufen, sondern in einem Bogen – und ggf. auch so an ihm vorbeizugehen.

Der Freilauf ist ebenso kein Freibrief für den Kontakt zu jedem Hund! Für alle Beteiligten ist es hilfreicher, wenn die Menschen sich vorher abstimmen, ob ein Kontakt erwünscht ist oder nicht. Vielleicht hat das Gegenüber gerade einfach keine Zeit, trainiert etwas oder hat einen anderen Grund, um lieber abzulehnen. Wer dem Hund zeigt, zu wem er wann darf, signalisiert ihm zudem, dass er als Mensch diese Entscheidungen trifft.

  • Hilf anderen beim Training!

Springt dich ein fremder Hund an und du begrüßt ihn freudig, hat er einmal mehr gelernt: Anspringen lohnt, man bekommt Aufmerksamkeit. Darum beachte ihn lieber nicht und wende dich ab. Genauso kannst du reagieren, wenn ein Hund auf dich zugelaufen kommt, obwohl sein Mensch ihn zu sich gerufen hat: Schicke ihn weg oder ignoriere ihn. Selbstverständlich sollten wir auch immer nur unserem eigenen Hund Leckerli geben.

  • Achte darauf, wo sich dein Hund erleichtert und entsorge den Haufen!

Kotbeutel sollten wir immer dabei haben. Es ist ein Leichtes, den Haufen damit aufzusammeln, den Beutel zuzuknoten und ihn im Restmüll zu entsorgen. Ihren Urin sollten unsere Hunde ebenfalls nur da hinterlassen, wo es angemessen ist. Auch bei Rüden, die mitunter gerne überall ihre „Unterschrift“ hinterlassen, müssen wir dafür sorgen. Blumenbeete, Hauswände, Autoreifen und Sitzbänke sind keine geeigneten Orte.

  • Bleibe auf den Wegen und verhindere, dass dein Hund jagen geht!

Felder und Wiesen sollten tabu sein. Hole deinen Hund von Anfang an immer wieder zurück auf den Weg und lobe ihn, wenn er dort bleibt. Auf den Wegen ist die Gefahr auch geringer, ein Kaninchen oder anderes Wild aufzuscheuchen. Selbst wenn dein Hund den Hasen nicht erwischt: Lass ihn keine Tiere hetzen, die dann in Todesangst vor ihm wegrennen müssen.

  • Achte das Territorium anderer Hunde!

Wenn ein Hund hinterm Zaun aufgeregt bellend seinen Garten bewacht, schaue ihn beim zügigen Vorbeigehen nicht an und wechsele nach Möglichkeit die Straßenseite, um die Situation nicht unnötig hochzuschaukeln.

  • Sichere deinen Hund im Auto!

Er kann in einer Hundebox mitfahren, durch ein festes Gitter im Kofferraum gesichert oder mit einem speziellen Gurt angeschnallt werden, um zu verhindern, dass er im Falle des Falles wie ein Geschoss durchs Auto fliegt und dich und andere gefährdet.

  • Sei auch in anderen Situationen achtsam…

…denn es gibt natürlich noch viele weitere Gelegenheiten, in denen wir Hundefans rücksichtsvoll handeln können und sollten. Schließlich ist es für uns alle am besten, wenn wir die Bedürfnisse und Interessen von Mensch und Tier beachten und so gut wie möglich in Einklang zu bringen versuchen.

 

Hund und Kind ein Dreamteam

Regeln und Tipps für den harmonischen Alltag

Hunde machen glücklich. Wie großartig, wenn Kinder mit Hunden aufwachsen können! Die meisten Jungen und Mädchen wünschen es sich sehnlichst. Dass sie durch einen vierbeinigen Freund Verantwortungsbewusstsein lernen, glauben zwei Drittel der befragten Erwachsenen in einer Forsa-Umfrage von 2021. Und sicherlich können Kinder (und wir Erwachsenen) noch einiges mehr lernen: Empathie, Toleranz, Geduld, Kompromissbereitschaft, Freundschaft, Liebe, einen respektvollen Umgang mit Tieren und Naturverbundenheit zum Beispiel. Damit die Beziehung zwischen Kind und Hund ein Erfolg wird, müssen allerdings in der Familie von Anfang an ein paar Regeln aufgestellt werden, an die sich alle Zwei- und Vierbeiner halten:

  • Hunde sind kein Spielzeug! Sie möchten weder am Schwanz gezogen noch verkleidet oder ständig hochgehoben werden.
  • Wenn der Hund frisst, schläft oder döst, lassen wir ihn in Ruhe.
  • Der Hund hat einen Rückzugsort, der für uns tabu ist.
  • Wir gehen mit unserem Hund behutsam um und achten auf seine Reaktionen und Bedürfnisse.
  • Wir bringen unserem Hund bei, freundlich zu uns zu sein. Es ist vor allem die Aufgabe der Erwachsenen, sich darum zu kümmern.
  • Jeder hat sein eigenes Spielzeug.
  • Die Erwachsenen lassen Kind und Hund nicht allein. Die Verantwortung liegt immer bei den Erwachsenen.

Diese und weitere Spielregeln für den gemeinsamen Alltag können je nach Alter des Kindes besprochen oder auch notiert, unterschrieben und aufgehängt werden. Vor allem aber müssen die Regeln Tag für Tag mit Leben gefüllt werden.

Auch bereits die sorgfältige Auswahl des neuen Familienmitglieds mit Fell kann die Weichen für ein gutes Miteinander stellen. Sicher ist es hilfreich, wenn der Vierbeiner ein grundsätzlich ausgeglichenes Wesen und eine gewisse Stressresistenz besitzt. Darum sind in Familien häufiger Golden Retriever und Labradore, Berner Sennenhunde und Cocker Spaniel als Dobermänner und Rottweiler anzutreffen. Was aber nicht heißt, dass Hunde dieser Rassen nicht familienfreundlich sind oder allein die Rasse ausschlaggebend ist.

Der Hund sollte bestenfalls schon in seinen ersten Lebenswochen und -monaten Kinder auf entspannte, positive Weise kennenlernen. Auch eine gute Erziehung des Hundes mit Regeln und angemessenen Grenzen gibt ihm Orientierung und Struktur und liefert eine wichtige Basis. Denn auch der Hund muss seinen Teil zum harmonischen Zusammenleben beitragen: Zum Beispiel darf er Kinder weder anspringen noch umwerfen, weder ablecken noch ihnen Futter aus der Hand klauen oder hinter ihnen herjagen.

Aufmerksamkeit, Wasser, Futter, Auslauf und Beschäftigung braucht ein Hund. An vielen Stellen können Kinder mithelfen, abhängig von Alter und Fähigkeiten. Kleinere Mädels und Jungs können mit ihren Eltern zusammen regelmäßig die Wasserschale füllen. Ältere Kinder können bei der Fellpflege unterstützen und den Hund mit Anleitung der Eltern bürsten.

Den meisten Kindern macht es Spaß, für ein Schnüffelspiel Leckerli zu verstecken oder mit dem Hund Tricks zu üben wie „Gib Pfote“ oder „Dreh dich“. Die Eltern machen mit oder bleiben in der Nähe, beantworten Fragen und helfen, wo nötig. Auch bei der Beschäftigung des Hundes auf dem gemeinsamen Spaziergang sind viele Kinder mit einer Menge Kreativität dabei. Sie springen mit ihm über Hindernisse und balancieren auf Baumstämmen. Sie verstecken sich auch selbst gerne und freuen sich, wenn der Hund sie findet.

Am Wichtigsten, damit Kind und Hund dicke Freunde werden, ist jedoch das Lernen der Hundesprache.  So wie Erwachsene, wenn sie zum ersten Mal Hundehalter werden, lernen müssen, wie sich ihr Hund ausdrückt, wie er fühlt und denkt, sollten auch Kinder ihrem Alter entsprechend lernen, die Körpersprache des Hundes immer besser deuten zu können. Die Aufgabe der Erwachsenen ist es, sie dabei zu unterstützen.

Gerade bei kleinen Kindern sollten Erwachsene allerdings immer ein Auge auf den Umgang von Hund und Kind haben. Das Gespür von Kleinkindern für einen sanften Umgang mit dem Hund und ihre Motorik entwickeln sich ja erst noch und sie handeln immer mal wieder impulsiv. Gerade Krabbelkinder benehmen sich für Hunde oft ziemlich „spooky“. Auch wenn Kinder zu Besuch kommen, sind die Erwachsenen besonders in der Pflicht, damit sich alle wohlfühlen. Der Hund lässt die Kinder in Ruhe und wird ebenso nicht bedrängt.

Leider kann der Hund nicht „Lass das!“ sagen und reagiert sehr unterschiedlich auf Stress oder Bedrohung. Der eine will sich zurückziehen, der andere zeigt Zähne. Besonders hilfreich ist es für alle, wenn Erwachsene und auch Kinder schon subtile Signale wie etwa Gähnen, Schnauze-Lecken und Blick-Abwenden wahrnehmen und entsprechend reagieren. So teilt der Vierbeiner auf freundliche Weise mit, dass er sich gerade unwohl fühlt. Wunderbar, wenn er erfährt, seine Menschen verstehen und akzeptieren das.

Natürlich sollen die Kinder auch wissen, wo und wie der Hundekumpel gestreichelt werden mag. Oft tätscheln Kinder (und auch Erwachsene) Hunde auf den Kopf, das mögen die meisten Fellfreunde aber gar nicht. Auch enge Umarmungen und Berührungen an Rute und Pfoten finden viele Hunde gar nicht toll. Lieber genießen sie achtsame Streicheleinheiten an der Brust, an Bauch und Rücken oder seitlich am Hals.

Neben den Regeln fürs gute Miteinander sollten Eltern auch die Gesundheit des Hundes beachten. Tierarztbesuche und Impfungen, Fellpflege und -kontrolle (Zecken, Flöhe…) sowie regelmäßiges Entwurmen sind ein Muss. Die Menschen waschen sich vor dem Essen und nach dem Streicheln des Hundes die Hände. Hier wie auch bei allen anderen Aspekten im Umgang mit dem Haustier sind die Erwachsenen das Vorbild, an dem sich die Kinder orientieren können.

Jedem in der Familie ist somit klar, dass der Hund ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen ist. Dazu gehört unter anderem auch ausreichend Ruhe und Schlaf – rund18 Stunden pro Tag, Welpen und ältere Hunde mehr als 20 Stunden. Beherzigen alle die vereinbarten Regeln, ist dies die Grundlage für einen harmonischen Familienalltag, in dem der Hund eine große Bereicherung sein kann.

 

 

Noch ein Buch- und ein Podcast-Tipp für Kinder im Grund- und Vorschulalter:

„Das Hundebuch für Kids: verstehen, erziehen, spielen“ von Sandra Bruns (Kosmos-Verlag; € 6,50)

„Wuff&Wow – der Hundepodcast für Kinder“ mit Claudia Peter-Plum

Flitzen, balgen, hopsen macht mit Maß sicher Spaß

Wieviel Bewegung brauchen heranwachsende Hunde und warum?

Nala, 9 Monate alt, hat Power ohne Ende. Lucky mit seinen 6 Monaten ist kaum müde zu kriegen. Da liegt es vielleicht nahe, mit Lucky joggen zu gehen oder Nala im Garten mit einem Ball auszupowern. Gleichzeitig wird oft gesagt, Hunde im Wachstum sollen nicht zu viel rennen, springen, herumtoben. Warum ist das so?

Damit die Knochen und Gelenke des Hundes gesund wachsen und sich entwickeln können, ist eine der Entwicklung angemessene Bewegung sinnvoll. Die Knochen wachsen langsam, sind noch weich und nicht so belastbar. Die Wachstumsfugen sind noch nicht geschlossen. Dadurch können sich die Knochen leicht verformen oder absplittern. Dies kann Krankheiten und Fehlstellungen zur Folge haben, die den Hund später möglicherweise enorm belasten. Arthrose, Ellenbogen- oder Hüftgelenksdysplasie sind Beispiele.

Weniger ist manchmal mehr

Mit Welpen sollten wir kurz, dafür lieber öfters spazieren gehen. In den ersten Monaten hilft die Faustregel: maximal fünf Minuten pro Lebensmonat am Stück. Auch Junghunde brauchen eine der Entwicklung angemessene Bewegung. Sie sollen ein gutes Körpergefühl entwickeln können und sich vielseitig ausprobieren dürfen. Wir dürfen unsere Jungspunde über Luftmatratzen balancieren, unter Baumstämmen durchrobben lassen und vieles mehr, aber in gesunden Zeit-Portionen.

Die letzten Wachstumsfugen schließen sich bei Berner Sennenhunden, Golden Retrievern und anderen größeren Rassen im Alter von etwa 2 Jahren. Erst dann dürfen die Knochen voll belastet werden – und gerade bei größeren Hunden sollte eine Überbelastung der Knochen im Wachstum sorgsam vermieden werden. Malteser, Chihuahuas und andere kleinere Rassen sind etwas schneller fertig mit Wachsen, bei ihnen schließen sich die letzten Wachstumsfugen im Alter von etwa 1 Jahr.

Beim Thema Treppensteigen sind viele „Hunde-Eltern“ besonders vorsichtig – zu Recht. Dennoch sollen Hunde natürlich Treppen kennen lernen und auch üben, sie cool zu meistern. Damit dürfen die kleinen Entdecker auch schon in jungen Jahren starten. Mehrmals hoch- und runterflitzen ist aber auf keinen Fall eine gute Idee! Ebenso darf der Hund schon mal entspannt Bekanntschaft mit Fahrrädern und auf Dauer auch erste Übungen im Nebenherlaufen machen. All das aber gerne noch spielerisch und unbedingt kurz. Wir dürfen unseren Hunden also schon viel zeigen und mit ihnen gemeinsam einiges ausprobieren, aber eben alles bitte in Maßen und mit Geduld.

Auslastung ist mehr als Bewegung

Kleine Spaziergänge und respektvolle Spiele mit uns Menschen oder mit anderen Hunden bieten Welpen und Junghunden ausreichend Bewegung. Auch für erwachsene Hunde ist das Laufen am Fahrrad nicht unbedingt eine geeignete Auslastung, wildes Balljagen schon gar nicht. Kontrolliertes Dummy- oder Futterbeutelspiel eignet sich viel besser zur artgerechten Auslastung. Zudem ist natürlich Bewegung für den Hund auch längst nicht alles. Geistige Beschäftigung braucht er auf jeden Fall ebenso zum Glücklichsein.

Die Nase ist schon bei jungen Hunden schwer auf Zack. Mit ersten Schnüffelspielen wie dem Verstecken von Leckerlis können wir schon Welpen begeistern. Für Junghunde ist Nasenarbeit geradezu ideal, denn dabei ist der Hund konzentriert und fokussiert. Meistens wird zudem die Kooperation mit uns Zweibeinern gefördert. Manchmal können wir Schnüffelspiele auch mit kleinen Denk- und Tüftelaufgaben verbinden, wenn wir beispielsweise Leckerlis in ein Gefäß legen und noch ein Handtuch hineinstopfen. Nun darf der Hund die Leckerlis erschnüffeln und muss herausfinden, wie er an sie herankommt. Die Herausforderungen lassen sich nach Belieben steigern.

Nasenarbeit ist anstrengend für Hunde und macht müde. Schon ein paar Minuten reichen oft. Sie ist eine schonende, gesunde Beschäftigung für heranwachsende Hunde und bietet eine artgerechte und anspruchsvolle Auslastung für Hunde in jedem Alter. Und so sehr Hunde auch manchmal vor Kraft strotzen und über Stock und Stein toben wollen: Ruhe und Schlaf brauchen Hunde auch in ausreichendem Maße. Gerade für anscheinend nimmermüde Welpen und Junghunde sind Menschen, die das im Blick haben, eine gute Unterstützung. Erst wird eine Runde draußen getobt, dann hat der Hund drinnen Pause, kann ruhen und der Mensch macht etwas anderes. Das ist eine gute Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben im Alltag.