Der Knigge für Menschen mit Hund

Worüber sich andere Leute und Hunde freuen

Ein neuer Rekord: Gut 10 Millionen Hunde leben mittlerweile in Deutschland. In den vergangenen Jahren sind es immer mehr geworden. Allerdings begeistert diese Zahl nicht alle. Manche Leute sind von den vielen Vierbeinern ganz schön genervt. Hunde polarisieren ziemlich: Die einen lieben, andere hassen sie. Dabei liegt es oftmals vor allem an ihren Zweibeinern, wenn Hunde in ein schlechtes Licht geraten. Und auch Hundehalter untereinander sind sich nicht immer grün. Hier und da machen sie sich sogar gegenseitig das Leben unnötig schwer.

Mit ein paar guten Vorsätzen können wir jedoch alle dazu beitragen, das Image der Hunde zu verbessern und für mehr Fairplay unter Hundehaltern sorgen. Eigentlich ist es ganz einfach. Wie bei Tisch sollten wir auch im Leben mit Hund ein paar gute Manieren wahren.

Hier die wichtigsten Punkte für ein rücksichtsvolles Miteinander im Alltag:

  • Sorge dafür, dass dein Hund nicht auf andere Menschen zuläuft!

Manche Leute wollen nicht, dass ihnen ein Hund zu nahe kommt. Insbesondere Menschen, die wenig Kontakt mit Hunden haben oder sich fürchten, erschrecken oft, wenn Hunde auf sie zu geflitzt kommen. Unsere Aufgabe ist es, sie davon abzuhalten.

Gerade Kinder erleben aber häufig leider genau das Gegenteil: Fremde Hunde laufen auf sie zu, Herrchen oder Frauchen reagieren nicht. Zeigt das Kind, dass ihm unwohl ist, kommen Sprüche wie „der tut nichts, brauchst keine Angst haben“. Aber zum einen sollten wir nicht ungefragt Kinder oder Erwachsene „erziehen“. Zum anderen können sie sich doch sicherer fühlen, wenn sie erfahren, dass wir solch unangenehme Situationen vermeiden.

Darum: Es ist eine Geste des Respekts gegenüber Kindern, Joggern, Spaziergängern usw., den Hund zu sich zu rufen und ggf. anzuleinen.

  • Frage immer, bevor du auf fremde Hunde zugehst!

Bevor wir auf andere Hunde zugehen, sollten wir ebenfalls immer zunächst den Halter fragen. Nicht jedem Hund ist es in jeder Situation angenehm, wenn er angesprochen oder angefasst wird. Auch Kindern müssen wir von Anfang an beibringen, vorher zu fragen.

  • Erkundige dich, ob ein Hundekontakt erwünscht ist oder nicht!

Auch unerwünschter Kontakt zwischen Hunden ist für viele ein Ärgernis. Vor allem an der Leine ist ausreichend Abstand viel sinnvoller, denn angeleint können Hunde nicht kommunizieren, wie sie wollen. Da sie nicht ausweichen können, sind viele Hunde unsicherer oder erregt.

Aber auch für scheinbar entspannte Hunde und ihre Menschen ist die Regel „keine Hundekontakte an der Leine“ angebracht, um zum Beispiel die Leinenführigkeit zu unterstützen. Außerdem ist es für Hunde immer freundlicher und passender, nicht frontal auf einen anderen Hund zuzulaufen, sondern in einem Bogen – und ggf. auch so an ihm vorbeizugehen.

Der Freilauf ist ebenso kein Freibrief für den Kontakt zu jedem Hund! Für alle Beteiligten ist es hilfreicher, wenn die Menschen sich vorher abstimmen, ob ein Kontakt erwünscht ist oder nicht. Vielleicht hat das Gegenüber gerade einfach keine Zeit, trainiert etwas oder hat einen anderen Grund, um lieber abzulehnen. Wer dem Hund zeigt, zu wem er wann darf, signalisiert ihm zudem, dass er als Mensch diese Entscheidungen trifft.

  • Hilf anderen beim Training!

Springt dich ein fremder Hund an und du begrüßt ihn freudig, hat er einmal mehr gelernt: Anspringen lohnt, man bekommt Aufmerksamkeit. Darum beachte ihn lieber nicht und wende dich ab. Genauso kannst du reagieren, wenn ein Hund auf dich zugelaufen kommt, obwohl sein Mensch ihn zu sich gerufen hat: Schicke ihn weg oder ignoriere ihn. Selbstverständlich sollten wir auch immer nur unserem eigenen Hund Leckerli geben.

  • Achte darauf, wo sich dein Hund erleichtert und entsorge den Haufen!

Kotbeutel sollten wir immer dabei haben. Es ist ein Leichtes, den Haufen damit aufzusammeln, den Beutel zuzuknoten und ihn im Restmüll zu entsorgen. Ihren Urin sollten unsere Hunde ebenfalls nur da hinterlassen, wo es angemessen ist. Auch bei Rüden, die mitunter gerne überall ihre „Unterschrift“ hinterlassen, müssen wir dafür sorgen. Blumenbeete, Hauswände, Autoreifen und Sitzbänke sind keine geeigneten Orte.

  • Bleibe auf den Wegen und verhindere, dass dein Hund jagen geht!

Felder und Wiesen sollten tabu sein. Hole deinen Hund von Anfang an immer wieder zurück auf den Weg und lobe ihn, wenn er dort bleibt. Auf den Wegen ist die Gefahr auch geringer, ein Kaninchen oder anderes Wild aufzuscheuchen. Selbst wenn dein Hund den Hasen nicht erwischt: Lass ihn keine Tiere hetzen, die dann in Todesangst vor ihm wegrennen müssen.

  • Achte das Territorium anderer Hunde!

Wenn ein Hund hinterm Zaun aufgeregt bellend seinen Garten bewacht, schaue ihn beim zügigen Vorbeigehen nicht an und wechsele nach Möglichkeit die Straßenseite, um die Situation nicht unnötig hochzuschaukeln.

  • Sichere deinen Hund im Auto!

Er kann in einer Hundebox mitfahren, durch ein festes Gitter im Kofferraum gesichert oder mit einem speziellen Gurt angeschnallt werden, um zu verhindern, dass er im Falle des Falles wie ein Geschoss durchs Auto fliegt und dich und andere gefährdet.

  • Sei auch in anderen Situationen achtsam…

…denn es gibt natürlich noch viele weitere Gelegenheiten, in denen wir Hundefans rücksichtsvoll handeln können und sollten. Schließlich ist es für uns alle am besten, wenn wir die Bedürfnisse und Interessen von Mensch und Tier beachten und so gut wie möglich in Einklang zu bringen versuchen.