Urlaub mit Hund

Der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres. Ob Nord- oder Ostsee, Mittelmeerküste oder Alpen, Hauptsache es wird für alle Reiseteilnehmer eine angenehme Zeit. Wir geben Ratschläge und Tipps für einen gelungenen Urlaub mit unserem Begleiter auf vier Pfoten.

 

Urlaub am Wasser

Es gibt kaum etwas Schöneres, als gemeinsame Zeit mit Hund am Strand zu verbringen. Informiere dich vor Reiseantritt, ob Hunde nicht nur in der Unterkunft, sondern auch am Strand erlaubt sind. Ob Hunde am Strand erlaubt sind, ist mitunter von der Jahreszeit bzw. Saison abhängig. In der Hauptsaison sind viele Strandabschnitte für Hunde tabu. In der Nebensaison gilt diese Einschränkung häufig nicht. Die Internetseiten der verschiedenen Gemeinden geben hier Auskunft. In der Hauptsaison gibt es an Nord- und Ostsee jedoch extra ausgewiesene Hundestrände.

 

An heißen Tagen im Sommer bitte am Strand auf schattige Plätze achten oder mit Sonnenschirm oder Strandmuschel selbst für Schatten sorgen. Ansonsten besteht die Gefahr eines Hitzschlages. Für Strandspaziergänge mit Hund eignen sich die Morgen- und Abendstunden perfekt – dann ist es weniger warm und zudem weniger voll am Strand.

 

Eine Runde im Wasser schwimmen bringt zwar Abkühlung, Hunde mit wenig/dünnem Fell und hellem Nasenspiegel können jedoch einen Sonnenbrand bekommen. Zur Vorbeugung können Nasenrücken und Ohrränder mit etwas Sonnencreme eingecremt werden.

 

Dem Hund Trinkwasser anzubieten, sorgt der unschönen Situation vor, dass er Salzwasser trinkt, welches dann sehr bald in sehr flüssiger Form anal wieder ausgeschieden wird. Kotbeutel gehören ebenfalls in jede Strandtasche. Nicht aufgesammelte Hinterlassenschaften im Sand führen dazu, dass Hunde hier zukünftig möglicherweise nicht mehr willkommen sind. Das wollen wir doch auf keinen Fall riskieren!

 

Wie überall gilt: Behalte auch am Strand deinen Hund immer im Blick. Viele Hunde sind irgendwann vom Toben, Buddeln und Schwimmen völlig erschöpft. Du bist kein Spielverderber, wenn du deinem Hund eine Ruhepause verordnest.

 

Möchte ein Hund nicht ins Wasser, kannst du ihn locken und animieren, aber bitte niemals zwingen. Einem wasserliebenden Hund können wiederum hoher Wellengang oder starke Strömung zum Verhängnis werden. Achte auf Hinweisschilder und wirf Frisbee, Ball und Co. sicherheitshalber nicht zu weit ins Wasser. Wer Wassersport betreibt und seinen Hund z.B. mit zum Stand-Up-Paddling oder Kanufahren nimmt, zieht seinem Hund sicherheitshalber eine Schwimmweste an.

 

Nach dem Baden im Meer, entferne Sand und Salzreste aus dem Fell, indem du deinen Hund abduschst. An manchen Hundestränden gibt es dafür extra Hundeduschen. Ansonsten wird in der Unterkunft sorgfältig das Fell ausgespült.

 

Bezüglich des Parasitenschutzes informiere dich, ob der Hund damit ins Wasser darf und ob der Schutz danach noch gilt. Ein entsprechendes Halsband sollte vor dem Baden abgenommen und hinterher wieder angelegt werden.

 

Urlaub in den Bergen

Ähnlich wie in den Küstenregionen laden auch hier zahlreiche hundefreundliche Unterkünfte wie Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen zum Verweilen ein.

 

An abgelegenen Bergseen gibt es oftmals keine Beschränkungen, was das Planschen für Hunde angeht. Natürlich solltest du auf örtliche Beschilderungen achten. Erkundige dich vorab auch über die Hundemitnahme-Bedingungen von Bergbahnen und Gondeln, falls du planst, diese auf deinen Touren zu nutzen.

 

Länge und Anstiege der Wandertouren sollten selbstverständlich dem Alter und Fitnesszustand deines Hundes angepasst sein. Überfordere ihn nicht! Insbesondere für alte Hunde oder Tiere, die an Gelenkerkrankungen leiden, ist ein Urlaub in den Bergen gut zu überlegen. Auch brachyzephale/kurzatmige Rassen haben nur begrenzte Freude bei anstrengenden Wandertouren. Welpen sind bei Bergwanderungen ebenfalls fehl am Platz. Kontrolliere ab und zu die Pfoten, denn felsiger Untergrund mit spitzen Steinen kann zu wunden oder verletzten Ballen führen. Eine Pfotensalbe kann vorbeugend Schutz bieten. Im Zweifel zieh deinem Hund Pfotenschutzschuhe an, wie sie im Handel erhältlich sind. Die meisten Vierbeiner finden das zunächst gewöhnungsbedürftig, aber es wäre doch schade, wenn weitere Wanderungen abgesagt werden müssten, weil unser Vierbeiner Schmerzen beim Laufen hat. Trinkwasser gehört auch hier ins Gepäck, gern auch ein paar Leckerli.

 

In wildreichen Gebieten lass deinen Hund bitte an der Leine, wenn er jagdliche Ambitionen hat. Das dient nicht nur dem Schutz der Wildtiere, sondern auch dem Wohl deines Hundes, der sich bei der Jagd in fremder Umgebung verirren oder verletzen kann. Erkundige dich vor einer Wanderung, wie steil oder rutschig die Route ist und ob es Stahlleitern oder Kletterpassagen zu überwinden gibt. Ausgewiesene Wanderrouten sind in der Regel mit Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet und können so im Vorfeld eingeschätzt werden. Es versteht sich von selbst, dass Hunde, die im Alltag nur eine Runde um den Block laufen, bei einer plötzlichen Tagestour sehr wahrscheinlich konditionell überfordert werden.

 

Ein Blick in die Wettervorhersage macht bei längeren Wanderungen ebenfalls Sinn. Nicht wenige Hunde haben schon im sicheren Zuhause große Angst vor Gewitter. In den Bergen ist Donnergrollen sehr weit zu hören und kann Panik auslösen. Die Mitnahme von Trinkwasser und Faltnapf ist bei längeren Touren unerlässlich, denn nicht überall ist ein Bergbach in der Nähe. Auch im Gebirge kann die Sonne zu Sonnenbrand führen, was eventuell einen Sonnenschutz notwendig macht.

 

Urlaub im Ausland

Reisen ins Ausland mit Hund sollten grundsätzlich gut vorbereitet werden. Insbesondere in vielen beliebten Urlaubsregionen im Mittelmeerraum leben Parasiten wie Zecken und Mücken, die als Blutsauger gefährliche Krankheitserreger auf Hunde übertragen können. Sinnvoll ist es, sich im Vorfeld der Reise über das jeweilige Reiseland sowie eventuelle Durchreiseländer zu informieren. Gibt es dort ein erhöhtes Aufkommen an Sand- und Stechmücken, die Herzwürmer oder Leishmaniose übertragen können? Nicht alle Zeckenschutzmittel decken den Schutz vor Mücken mit ab. Wer beispielsweise nach Italien reist, ist gut damit beraten, ein Mittel zu wählen, welches sowohl Schutz vor Zecken als auch Sand- und Stechmücken bietet, damit nicht zwei Mittel notwendig werden. Hier sind TierärztInnen des Vertrauens der beste Ansprechpartner, um sich bezüglich einer effektiven Parasitenprophylaxe beraten zu lassen. Die unabhängige veterinär-parasitologische Organisation ESCCAP gibt auf ihrer Website unter https://www.esccap.de/reisetest Tipps für empfehlenswerte Maßnahmen für das jeweilige Reiseland.

 

Neben dem individuellen Schutz des Hundes, gibt es für Reisen in andere Länder auch einige Must-haves. Zwingend erforderlich ist der EU-Heimtierausweis mit der Microchipnummer (Hunde müssen dafür elektronisch gekennzeichnet sein), den Angaben zum Halter und den Impfungen. Eine gültige Tollwutimpfung ist für die Einreise in EU-Länder Pflicht. Aktuelle Tollwutimpfungen gelten für drei Jahre und müssen nicht mehr jährlich verabreicht werden. Wichtig ist jedoch, dass es auch so im Impfpass eingetragen ist. Wer die Tollwut-Impfung beim Tierarzt auffrischen lassen muss, sollte dies rechtzeitig vor Antritt der Reise veranlassen, denn die Gültigkeit beginnt erst drei Wochen nach dem Setzen der Spritze.

 

Bei Einreise in Länder wie Norwegen, Finnland oder Irland müssen Hunde zusätzlich nachweislich mit einem anerkannten Bandwurmmittel behandelt worden sein, welches in einem festgesetzten Zeitraum vor der Reise verabreicht werden muss.

 

Für Welpen und besondere „gefährliche“ Rassen gelten zum Teil noch einmal andere Bestimmungen. Ein komplettes Einreiseverbot erteilt Dänemark bestimmten Hunderassen wie Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Dogo Argentino, American Bulldogg, Kangal und weiteren als gefährlich eingestuften Rassen. Wer einen Hund hat, der in irgendeiner Weise den oben genannten Rassen ähnelt und diese ungefährliche Rasse nicht zweifelsfrei dokumentiert werden kann, sollte besser nicht nach Dänemark reisen. In Ländern wie Frankreich gelten bei der Einreise von bestimmten Rassen gesonderte Bedingungen.

 

In den meisten Reiseländern gibt es zwar keine Einreiseverbote für bestimmte Rassen, allerdings gilt für alle Hunde eine allgemeine Leinenpflicht und zum Teil auch Maulkorbpflicht. Es ist wichtig, ein Maulkorbtraining, also das Gewöhnen des Hundes an einen Maulkorb, frühzeitig in einem ruhigen, vertrauten Umfeld zu starten. So ist dein Hund mit dem Tragen des Maulkorbes vertraut, wenn es die Situation erfordert.

 

Autoreisen

Manche Tiere haben Angst vorm Autofahren oder leiden unter einer Reisekrankheit. Das heißt: Schon die Autofahrt beginnt mit Jaulen, Hecheln oder gar Erbrechen. Kein guter Start in den Urlaub. Haben Hunde Angst vorm Autofahren, können Hundetrainer beratend hinzugezogen werden. Über ein gezieltes Training kann der Hund an das Autofahren gewöhnt werden. Vor allem sollten Hundebesitzer mit ihrem Hund nicht nur ins Auto steigen, wenn eine längere Urlaubsreise ansteht. Mit mehreren kurzen Fahrten an schöne Orte, zum Beispiel an eine Wiese oder in den Wald, lässt sich das Autofahren positiv verknüpfen.

 

Bei Vorliegen einer Reisekrankheit kann zunächst versucht werden, dem Hund mit natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln zu helfen. Auf keinen Fall dürfen Medikamente, die im Humanbereich bei Reisekrankheit eingesetzt werden, einfach dem Tier verabreicht werden. Wer unsicher ist, kann sich von einem erfahrenen Tierheilpraktiker beraten lassen. Hunde, die an Reiseübelkeit leiden, bekommen kurz vor der Abreise besser keine Futtermahlzeit mehr angeboten. Wasser jedoch bitte immer zur Verfügung stellen.

 

Häufige Pausen an der frischen Luft, am besten alle zwei bis drei Stunden, machen das Autofahren angenehmer. Der Auto-Innenbereich sollte nicht zu warm und nicht zu kühl (Klimaanlage!) gehalten werden. Zugluft kann eine unangenehme Bindehautentzündung zur Folge haben.

 

Selbstverständlich sind Hunde während der Fahrt im Auto zu sichern. Das ist über ein Geschirr-Gurtsystem auf der Rückbank möglich. Große Hunde sind am sichersten in einer fest installierten Box im Kofferraum aufgehoben.

 

Tipp: In manchen Automobilclub-Tarifen ist die Betreuung/Rückholung des Hundes (auch aus dem Ausland) nach Hause inbegriffen. Sollte es zu einem Unfall kommen, bei dem der oder die Halter ins Krankenhaus kommen und sich vor Ort nicht um den Hund kümmern können, so ist für diesen gesorgt. Insbesondere bei Reisen ins Ausland empfiehlt es sich, eine Adresskapsel am Geschirr oder Halsband des Hundes zu befestigen mit dem Hinweis auf die Mobilclubmitgliedschaft. Für den Fall, dass der Halter nicht ansprechbar ist, kann der Hund schnellstmöglich nach Hause kommen und landet in keiner unrühmlichen Tierauffangstation.

 

Zu guter Letzt

Die gewohnten Fütterungsgewohnheiten sollten nach Möglichkeit auch im Urlaub beibehalten werden, d.h. nimm das gewohnte Futter mit, sofern es nicht vor Ort verfügbar ist. Das ist für Hunde mit Allergien und Unverträglichkeiten umso wichtiger. Niemand möchte, dass sein Hund von Durchfall, Erbrechen oder Juckreiz geplagt wird, weil man selbst verbummelt hat, für das richtige Futter in ausreichender Menge zu sorgen.

 

Trotz aller Vorsicht kann leider immer etwas Unvorhergesehenes passieren – ein Tritt in eine Glasscherbe, eine Beißerei, ein Wespenstich im Maul. Dann heißt es Ruhe bewahren und eine Liste mit Tierärzten vor Ort zur Hand haben, die vor der Reise recherchiert wurde.

 

Im Urlaub bietet sich nicht nur uns, sondern auch unserem Hund ein ungewohntes, aufregend neues Umfeld. Achte auf Stressanzeichen und die Bedürfnisse deines Hundes, sorge für ausreichend Ruhezeiten und überfordere ihn nicht. So haben alle einen entspannten Urlaub.

 

 

Packliste

  • EU-Heimtierausweis
  • Unterlagen zur Hundehaftpflicht

Gesundheit:

  • Zeckenzange
  • Zeckenschutzmittel
  • notwendige Medikamente
  • Erste Hilfe Set mit Desinfektionsmittel, Verbandmaterial, Wundsalbe, Pinzette
  • ggf. Sonnenschirm oder Strandmuschel
  • ggf. Sonnenschutzmittel
  • ggf. Hundeschutzschuhe

Verpflegung

gewohntes Futter, vor allem für Allergiker

Leckerli, Leckerlitasche

Wasser- und Futternapf,

Faltnapf und Trinkwasser für unterwegs

Deckel für Futterdose, Tupperdosen für Trockenfutter

Equipment

  • Leine, Halsband/Geschirr, ggf. Schleppleine
  • Sicherheitsgurt/Transportbox
  • Hundebett oder Decke
  • Kotbeutel
  • Maulkorb
  • Handtuch/Bademantel
  • ggf. Schwimmweste
  • ggf. Hundeshampoo
  • Spielzeug
  • Kamm/Bürste, Krallenschere
  • ggf. Bodenanker