Hund und Corona

Zurzeit arbeiten wesentlich mehr Menschen im Homeoffice als vor der Pandemie. Gerade für Hundehalter, die ihre Hunde normalerweise nicht mit zur Arbeit nehmen können, bietet das einen großen Vorteil: mehr Zeit für den treuen Begleiter und längere Spaziergänge. Das ist auch für Hunde ganz klar ein ganz großer Pluspunkt. Nicht nur draußen, sondern auch drinnen spielt die Beschäftigung mit dem Hund eine größere Rolle. Der Vierbeiner bekommt mehr Aufmerksamkeit und ist weniger alleine. Und so tun sich Mensch und Hund gegenseitig unheimlich gut.

Viel Zeit ist nicht nur positiv

Zurzeit gibt es viele Neuhundehalter, die sich, weil sie jetzt gerade mehr Zeit haben, einen Hund in die Familie holen. Solange dieser Schritt gut überlegt ist und auch an die Zeit gedacht wird, in der eventuell weniger Homeoffice möglich ist oder wieder mehr andere Freizeitbeschäftigungen anstehen, ist das eine gute Sache. Aber gerade bei jungen Hunden, die in ihrer Persönlichkeit und Erziehung noch nicht so gefestigt bzw. zuverlässig sind, führt zu viel Freiheit zu Verselbständigung und damit zusammenhängend oft auch zu unerwünschtem Verhalten. Unerfahrene Hundehalter verpassen öfters mal den Punkt für konsequentes Training und die Hunde können sich dadurch Umgangsformen angewöhnen, die nicht unbedingt freundlich sind. Im schlimmsten Fall können sich Hunde so zu starken Pöblern entwickeln, die im Zweifel wegen Überforderung im Tierheim abgegeben werden.

Bei all der vielen Freizeit, die jetzt zum großen Teil dem Hund gewidmet wird, sollten Sie die Zeit nach der Krise nicht aus den Augen verlieren. Denn wenn die so präsent gewesene Bezugsperson auf einmal wieder ins Büro geht, der Hund dementsprechend wieder zeitweise alleine bleiben muss, die vielen kleinen Aufmerksamkeitseinheiten über den Tag fehlen und die Spaziergänge auch noch deutlich kürzer ausfallen, kann das zu Stress und Überforderung beim Hund führen. Zumindest wenn es sich um eine sensible Hundepersönlichkeit handelt oder wenn der „Corona-Alltag“ deutlich länger als ein paar Wochen gedauert hat.

Sie haben es in der Hand

Lassen Sie Ihren Hund, einfach um in Übung zu bleiben, trotzdem mal alleine zu Hause. Es muss ja nicht ganz so oft oder so lange sein, wie es im normalen Arbeitsalltag wäre. Hauptsache, der Hund bleibt es gewohnt. Das ist vor allem für die Hunde wichtig, die sowieso ein Thema mit dem Alleinsein haben.
Gleichzeitig kann man sich für die Zeit, die man drinnen mit dem Hund verbringt, „Qualitätszeiten“ planen. Also bewusst gewählte Zeitfenster, in denen es nur um den Hund geht.
Für die Zeit draußen lassen sich gemeinsame Abenteuer und spielerische Trainingseinheiten planen. Lassen Sie Ihren Hund zum Beispiel zuvor ausgelegte Gegenstände oder Futterstückchen suchen. Viele Hunde apportieren gerne auch draußen oder lernen neue Kunststückchen. Hauptsache, es passiert GEMEINSAM was und es macht beiden Spaß. Die Zeiten, in denen der Hund ausschließlich mit Artgenossen oder alleine (z.B. bei der Jagd) Spaß hat, sollten gekürzt werden. So merkt Ihr Hund schnell, dass er draußen nicht mit einem Langweiler unterwegs ist und achtet automatisch mehr auf Sie.

Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Hund und schauen Sie sich etwas die Leichtigkeit ab: Hunde leben im Hier und Jetzt. Die meisten passen sich unheimlich gut neuen Situationen an und sind dadurch kleine Lebenskünstler, die gut gelaunt durchs Leben tapsen. Ein gutes Vorbild: Denn zwischen all den Sorgen tun kurze Momente der Unbeschwertheit einfach nur gut.